Die Bauten am Pariser Platz. Plan von 1939
Nr. 1 Haus Sommer. Eigentümer: Rheinische Hypothekenbank. Nutzer Rheinische Hypothekenbank und Commerzbank.Architekt: Josef Paul Kleihues.
Nr. 2 Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Eigentümer: USA. Architekten: Moore, Ruble, Yudell
Nr. 3 Von Rohdichscher Legatenfonds zu Berlin. Eigentümer: DG-Bank. Architekt: Frank Gehry
Nr. 4 Preußische Akademie der Künste. Eigentümer: Akademie der Künste. Architekt: Günter Benisch
Nr. 5 Botschaft der Republik Frankreich. Eigentümer: Frankreich. Architekten Christian de Portzamparc, Steffen Lehmann
Nr. 5a/6 Palais Goldschmidt-Rothschild. Eigentümer: Dresdner Bank. Architekt: Meinhard von Gerken
Nr. 6a Palais Landau. Eigentümer: Hanseatica Berlin. Architekt: Bernhard Winking
Nr. 7 Haus Liebermann. Eigentümer: Quandt-Gruppe. Architekt: Josef Paul Kleihues
Unter den Linden 75-77: Früher "Hotel Adlon" nur im Haus Nr. 77. Eigentümer: Fundus-Gruppe Köln. Architekt: Rüdiger Patzschke
Unter den Linden 78-80: Früher IG Farben. Das Haus wurde geteilt in: Eigentümer Haus Nr. 78: Dresdner Bank. Eigentümer Haus Nr. 80: Schweizerische Bankgesellschaft.
Fein ging es im Empfangssalon Berlins wohl nie zu. Nach der verlorenen Schlacht bei Jena und Auerstedt inszenierte Napoleon am 27. Oktober 1806 den ersten Triumphzug durch das Brandenburger Tor in das "Quarée". Der Magistrat gab die Schlüssel heraus und die Sieger schafften die Quadriga nach Paris. Als die Schmach getilgt, das Quarée zum "Pariser Platz" wurde und für Geschäfte wieder Zeit war, haben der Zimmermeister Carl August Sommer und andere einen Tausch ihrer Flurstücke "abgeschlossen, um dieselben zweckmäßig zu Baustellen verwenden zu können". Weniger spektakulär aber gleich über mehrere Instanzen verlief der Prozess von Max Liebermann, weil er gegen den Willen von Wilhelm II. auf dem Dach seines Hauses Pariser Platz Nummer 7 ein Atelier nebst einem höher liegenden Glasdach bauen wollte.
Damit man weiß, worum es geht, weil dort außer dem Brandenburger Tor und der Baustelle "Hotel Adlon" nichts ist, muss man in die Jahre von 1733 bis 1737 zurückgehen. Sieben barocke Palais wurden damals als spiegelbildliche Anlage um das "Quarée" gebaut. Wenn man die beiden zur Kreuzung Wilhelmstraße hin liegenden Kopfbauten mit den neuen Adressen Unter den Linden 75/77 und 78/80 hinzuzählt, ist das im 19. Jahrhundert spätklassizistisch umgestaltete Ensemble komplett. Das alles ist erst im Bombenhagel vom 3. Februar 1945 untergegangen ...